Wann kommt man schon mal nach Australien oder Rio oder Panama? Die Weltjugendtage sind solche Gelegenheiten. Die Papst lädt ein und Millionen sind dabei. Die Vorsondierung zum Weltjugendtag in Panam ist ein Job für Michael Ziegler (Diözesanvorsitzender beim BDKJ-Diözesanverband Bamberg) und Gregor Froschayer (Referent für Glaubensbildung im Jugendamt der Erzdiözese Bamberg). Michael schreibt von seiner Reise nach Mittelamerika, über die Schatten von Wolkenkratzern.
(c) bdkj
Der WJT in Köln war auch Motivation für heute!
Auch ich war 2005 in Köln zum ersten Mal bei einem Weltjugendtag. Dieses Treffen der Jugend dieser Welt, oder zumindest der katholischen, sind schon etwas Besonderes. Mein Highlight von Köln war zum Beispiel die Ankunft der Papstes auf dem Marienfeld am Vorabend des Sonntagsgottesdienstes. Ein Hügel mit tausenden von Kerzen war aufgeschüttet worden und wir sangen gemeinsam das wunderschöne Mottolied: Venimus adorare eum. Millionen übernachteten unter freiem Himmel und beteten und feierten ihren Glauben. So ist das bei jedem Weltjugendtag. Weil auch das beste öffentliche Verkehrsmittel keine Millionen innerhalb von Stunden transportieren kann, kommt man mit Schlafsack und Luftmatratze schon am Tag vorher.
Katholisch, Politisch, Aktiv – das geht auch in Panama
Gregor Froschmayr und ich konnten mit einer 21köpfigen Delegation aus Deutschland die Pilgerstätten der Weltjugentage in Panama schon ein Jahr im Voraus besichtigen. Mit dem BDKJ-Bundespräses Dirk Bingener wurde versucht, einen Ort für das nächste Youthhearing zu finden. Bei allen WJT´s lädt der BDKJ auch immer zu einer spannenden Veranstaltung zu seinem Motto katholisch politisch aktiv. Das Spannendste und Schönste auf der Reise war es aber, die Menschen vor Ort zu erleben und kennenzulernen. Und man kann es für Panama schon so sagen. Oberflächlich ist es nicht „ein armes Land“ Land in Lateinamerika. Es gibt in Panama-City sogar einen Trump-Tower und auch die deutsche Botschaft befindet sich in einem der Hochhäuser mit dem angeberischen Namen World Trade Center Panama. Im Schatten der Wolkenkratzer leben die Armen. Und von ganz oben sieht das Problem ganz klein aus.
Land und Leute kennenlernen
Unsere Vorbereitungsreise war nicht nur auf Panama beschränkt. Da das Gastgeberland des WJT für die vielen PilgerInnen sehr klein ist, machen die Nachbarländer Costa Rica und Nicaragua auch mit bei den Tagen der Begegnung in den Diözesen. Also machten wir uns auch auf nach Nicaragua, ein Land viel ärmer als Panama. Hier sieht man an jeder Ecke und die Esel und Pferde, die den Karren ziehen, auf dem Feld arbeiten oder als Ersatz für das Auto dienen. Auch fehlen in der Hauptstadt Managua die Hochhäuser. Keine wolkenkratzerfinanzierende Panama-Papers weit und breit.
Gregor und ich hatten Kontakte in die Stadt San Carlos geknüpft. Das ist auch die Partnerstadt von Nürnberg und Erlangen und so gibt es auch zu engagierten EuropäerInnen vor Ort Verbindungen. Hilde Duevel heißt eine dieser Verbindungen. Sie ließ uns vom Flughafen abholen und auf einer abenteuerlichen Fahrt verließen wir unsere Delegation, um uns in den südlichsten Teil von Nicaragua zu begeben, in die Diözese Juigalpa.
Abends saßen wir dann auf der Couch von Padre Paul im Pfarrhaus in San Carlos und überbrachten eine Dose Lebkuchen. Die nächsten Tage zeigte uns eine Mitarbeiterin von Hilde, Velia Hernandez die Stadt und wir besuchten vor allem soziale Projekte, wie das Frauenhaus der Stadt, eine Bäckerei mit deutschen Produkten und ein Projekt gegen Organhandel. Dieses Projekt hat mich besonders mitgenommen. Offenbar werden ständig Kinder nach Costa Rica verschleppt um dort zu sterben. Am nahen Grenzposten, der am Rio San Juan und dem Regenwald liegt, versuchen ein paar echte HeldInnen mit einem Lautsprecher und Flugblättern und auch Druck den Grenzern gegenüber, auf die Misstände und Verschleppungen hinzuweisen. „Bitte schaut nicht weg und helft“ heißt es.
Und dabei ist San Carlos doch so wunderschön. Es liegt am riesigen Nicaraguasee und am Rio San Juan und in der Nähe der verzauberten Inseln von Solentiname, die ihre Bekanntheit auch durch einen ihrer Bewohner erwarb, nämlich Ernesto Cardenal. Dort in San Carlos werden wir in Gastfamilien leben und so ganz nah das Leben in Nicaragua kennenlernen. Und wir werden die heimische Küche, die großen Kochbananen probieren und vieles andere mehr. Von Nicaragua aus werden wir mit einem Bus auch durch Costa Rica fahren. Dort werden wir auch übernachten.
Mein Herz ist voll von den Eindrücken. Kommt mit vom 14. – 30. Januar 2019 – Weltjugendtage in Panama, Nicaragua und Costa Rica.
Ihr wollt mitfahren? Dann wendet euch an eure jeweiligen (Erz-)bischöflichen Jugendämter. Dort könnt euch anmelden.
Der Autor ist Michael Ziegler (Diözesanvorsitzender beim BDKJ-Diözesanverband Bamberg)
0 Kommentare