Linus Oppelt hat keine Lust darauf Generationengerechtigkeit nur theoretisch zu denken. Er will lieber konkret werden. Ein Kommentar:

Sich mit dem Begriff Generationengerechtigkeit zu beschäftigen ist im ersten Moment eine Herausforderung, der man sich gerne mal entziehen möchte. Wie soll man rangehen? Hoch wissenschaftlich oder doch auf literarische Art?

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Generation“ – okay, ich bin Teil einer, welcher genau?! Vielleicht irgendetwas in Richtung „Generation Y“. Mich mit meiner Zukunft auseinanderzusetzen steht nicht alleine in meinem Lebensmittelpunkt, ist mir aber auch nicht vollkommen egal. Politisch, sozial und ökonomisch wird alles schon mal kritisch beäugt, aber dafür einer Partei beitreten – nein. Lieber mal gucken was die Anderen so teilen, liken oder posten.

Nimmt man die Welt genauer unter die Lupe, erscheint sie momentan als ein egozentrisches Ungetüm. ICH stehe im Fokus, MEIN Leben ist das Wichtigste, was kann ICH für MICH tun?

Dass sich was ändern muss, ist wahrscheinlich nicht nur mir bewusst – Nachhaltigkeit, Ressourcen, Lebensqualität, Freiheit, Friede, Demokratie – Begriffe, die immer häufiger zu angesagten Themen werden. „Gerechtigkeit“ – ja, sollte eigentlich überall herrschen, Traum wird es wohl noch länger bleiben.

Die Welt ein Stück lebenswerter machen.

Beide Begriffe in ein Wort gepackt, lässt es gleich wieder mächtiger und undurchsichtiger erscheinen. Dabei verbergen sich so kleine, einfache Dinge dahinter, die leicht umsetzbar wären, ohne großen Energieaufwand. Mal den Blick zu heben, sich nicht nur mit seiner Lebenswelt zu beschäftigen, solidarisch mit den umliegenden Lebenswelten umzugehen, gemeinsam Wege zu finden, sodass generationenübergreifend die Welt ein Stück lebenswerter gemacht wird, begleitet von attraktiver Zukunftsmusik für Dich, deine Eltern und Großeltern, deine Kinder und weitere Generationen danach.

In der Arbeit mit unseren Freiwilligen des Freiwilligen Sozialen Jahrs merkt man – mal das Thema genauer beleuchtet – , dass auch Jugendliche und junge Erwachsene Interesse daran haben, ihre Zukunft mitzugestalten und zu verändern. Angefangen mit partizipatorischen Ansätzen in der Programmgestaltung der Bildungsseminare bis hin zur konkreten Umsetzung von Projekten wie „Passau unverpackt“ oder „Shareconomy“. Sie wollen sich um ihre Zukunft kümmern, aber mit Orientierung und Unterstützung – nicht alleine.

Das Freiwillige Soziale Jahr gibt den Freiwilligen die Möglichkeit, sich für ihre Zukunft stark zu machen, Mitbestimmung zu lernen und ihre Bedürfnisse und Wünsche zu äußern, sich zu orientieren, um dann kompetent das Alltagsleben zu meistern.

Meine Aufgabe dabei?

Ich möchte Unterstützung geben, ihnen das Thema „Generationengerechtigkeit“ so einfach wie möglich näherbringen, vorleben und zeigen, dass auch schon Mülltrennung, Fahrgemeinschaften, saisonale und regionale Ernährung und bewusster Umgang mit Natur Teil eines generationengerechten Wandels sind, ohne mein Leben dafür komplett umschmeißen zu müssen.

JETZT IST DIE ZEIT!

Linus Oppelt

 

Zum Autor: Linus Oppelt ist Bildungsreferent beim BDKJ Bayern für das FSJ und für die  Diözesangruppe Passau zuständig.

 

 


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