Am 24.01.2018 sind knapp über 50 TeilnehmerInnen aus Politik und katholischer Jugendarbeit unserer Einladung zum parlamentarischen Jahresauftakt ins Maximilianeum gefolgt. Bereits zum siebten Mal treffen sich MdLs und BDKJlerInnen um über jugendpolitische Belange ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr haben wir explizit Generationengerechtigkeit zum Thema gemacht. Wir haben zwei junge Menschen, die zum ersten Mal an unsrem parlamentarischen Jahresauftakt teilgenommen haben, gebeten ihre Eindrücke zu schildern. Wir wollten u.a. wissen, ob sie in den Diskussionen mit den Mitgliedern des Landtags ernst genommen gefühlt haben. Das haben sie aufgeschrieben:
Vanessa Eisert (21) ist ehrenamtliche BDKJ Diözesanvorsitzende im Bistum Würzburg:
Der parlamentarische Jahresauftakt in München?! – Das schaue ich mir doch sehr gerne mal an. Denn es ist eine perfekte Gelegenheit, um mit PolitkerInnen der verschiedenen Parteien ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu pflegen. Also brach ich schon um 15.30 Uhr in Würzburg auf, um nach München in den Landtag zu fahren, den ich bei dieser Gelegenheit auch zum ersten Mal besuchen durfte.
Nach kurzer, aber herzlicher Begrüßungsrunde, gesellte ich mich an einen Tisch mit dem Themenschwerpunkt Partizipation, da ich hier die Grundlage für eine Generationengerechtigkeit sehe. Denn wenn junge Menschen aktiv mitgestalten dürfen, dann werden auch alle Themen, die Relevanz für Jugend und damit auch für Generationengerechtigkeit haben, auf Augenhöhe diskutiert und alle Perspektiven wahrgenommen. Ich sehe hier als einen wichtigen Schritt, das Wahlalter zu senken, damit junge Menschen und ihre Anliegen ein höheres Gewicht in politischer Entscheidungsfindung erhalten. Diese Position habe ich auch in der Diskussion mit den PolitikerInnen eingebracht und habe hier verschiedene Resonanzen erhalten. Von kompletter Zustimmung bis hin zu sehr verhaltenen Reaktionen, war an unserem Tisch alles vertreten. Doch insgesamt hatte ich den Eindruck, dass eine hohe Bereitschaft da war, Ideen von unserer Seite anzuhören.
Für mich war es ein schöner und gelungener Abend, um mit den verschiedenen PolitikerInnen ins Gespräch zu kommen und auch den ein oder anderen Kontakt auf- bzw. auszubauen. Wenn es der Terminkalender erlaubt, freue ich mich bereits jetzt auf das nächste Jahr.
Benedikt Breil (18) ist ehrenamtliches Mitglied des Diözesanausschusses im BDKJ Diözesanverband München und Freising.
Wenn von einer Nachrichtenseite getitelt wird, dass die Jugend nicht ernst genommen wird, muss man sich wohl oder übel fragen, ob das eigene politische Engagement überhaupt irgendetwas bringt oder ob dieses nur als Alibi gilt, nach dem ironischen Motto: Die Jugend hat auch mal wieder irgendwas gemacht.
Aber zum Glück gibt es aber auch viele positive Resonanz. So gibt es immer wieder Gelegenheiten für junge Menschen, sich Gehör zu verschaffen. Wenn man als 18-Jähriger am parlamentarischen Jahresauftakt teilnimmt, fragt man sich im Vorfeld schon, ob man im Gespräch von den PolitikerInnen ernst genommen wird. Hat die eigene Stimme dann überhaupt Gewicht?
Die Antwort ist „ja“ – zum Glück. Egal wie man zu den anwesenden Parteien und ParteipolitikerInnen steht, die anwesenden PolitikerInnen des parlamentarischen Jahresauftakts haben bewiesen, dass sie genauso auf Argumente und Ideen eines 18-Jährigen eingehen, wie auf die einer älteren Person.
Die Diskussion an meinem Tisch ging um Partizipation, die Grundlage für ein gelungenes Miteinander. Entsprechend wurde auch von allen Teilnehmenden diskutiert. Wenn ich nächstes Jahr wieder da sein werde, hoffe ich, dass unsere Diskussionen Anregungen waren, um mehr und öfter aus der Sicht eines Jugendlichen Politik zu machen und unsere Meinung nicht einfach beiseite geschoben wird mit den Worten: „Was wissen die jungen Leute schon vom Leben.“
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